Ob im Alltag, auf der Tour oder beim Pendeln mit dem E‑Bike: Ein guter Fahrradhelm kann im Ernstfall Leben retten. Moderne Helme kombinieren stabile Außenschalen mit stoßabsorbierendem Schaum, cleveren Anpassungssystemen und durchdachten Extras wie LED‑Lichtern oder MIPS‑Technologie. In unserem großen Testbericht findest du fünf empfehlenswerte Modelle mit ihren Stärken und Schwächen sowie einen ausführlichen Ratgeber zu Auswahl, Pflege und gesetzlichen Vorgaben.
Abus Urban‑I 3.0
Der Abus Urban‑I 3.0 ist einer der bekanntesten City‑Helme in Deutschland. Seine In‑Mold‑Konstruktion verbindet eine robuste Polycarbonat‑Außenschale mit einem stoßdämpfenden EPS‑Kern. Zur sicheren Anpassung dient der Zoom Ace Urban‑Verstellmechanismus, der den Helm rundum schließt und sich über ein Drehrad feinjustieren lässt. Besonders praktisch ist das große, in die Rückseite integrierte LED‑Licht mit 180°‑Sichtbarkeit sowie die hellen Reflektoren, die dich bei Dunkelheit gut sichtbar machen. Zwölf Lufteinlässe und fünf Auslässe sorgen für eine solide Belüftung, eine integrierte Fliegennetz‑Einlage hält Insekten fern. Der Fidlock‑Magnetverschluss lässt sich mit einer Hand bedienen, und dank Ponytail‑Kompatibilität sitzt der Helm auch mit Zopf bequem. Das Gewicht liegt im mittleren Bereich, dafür punktet der Urban‑I 3.0 mit hoher Alltagstauglichkeit.
- Vorteile: robuste In‑Mold‑Konstruktion, integriertes LED‑Rücklicht und Reflektoren, gute Einstellmöglichkeiten, solide Belüftung, Fliegennetz und Magnetverschluss.
- Nachteile: keine Rotationsschutz‑Technologie (z. B. MIPS), LED‑Licht weniger hell als separate Fahrradbeleuchtung, für sportliche Touren etwas schwer.
Kriterium | Bewertung | Fazit |
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Sicherheit & Schutz | ★★★★☆ | Stabile In‑Mold‑Bauweise und großes LED‑Rücklicht bieten guten Schutz im Stadtverkehr. |
Tragekomfort & Passform | ★★★★☆ | Der rundum schließende Verstellring und die Ponytail‑Kompatibilität sorgen für einen angenehmen Sitz. |
Belüftung | ★★★★☆ | Zwölf Ein‑ und fünf Auslässe liefern ordentliche Luftzirkulation, ohne den Kopf auszukühlen. |
Uvex i‑vo cc
Der Uvex i‑vo cc ist ein vielseitiger Allround‑Helm für Alltag, Tour und Trekking. Er wird ebenfalls im In‑Mold‑Verfahren gefertigt, bei dem Außen‑ und Innenschale fest miteinander verbunden sind. Das Gewicht liegt bei ca. 260 g, wodurch der Helm angenehm leicht bleibt. Über das IAS 3D‑Anpassungssystem lässt sich der Umfang und die Höhe präzise einstellen, und das FAS‑Gurtsystem verhindert ein Verrutschen der Riemen. Die X‑fit‑Polsterung fühlt sich weich an, ist atmungsaktiv und kann zum Waschen herausgenommen werden. Mit 24 Belüftungskanälen bietet der i‑vo cc eine sehr gute Luftzirkulation. Bei Bedarf lässt sich hinten ein optionales Steck‑LED anbringen. Für zusätzliche Sicherheit gibt es auch eine Variante mit MIPS‑System.
- Vorteile: geringes Gewicht, hervorragende Belüftung, komfortable Höhen‑ und Weitenverstellung, hochwertige und waschbare Polster, optionales LED‑Licht und MIPS‑Variante erhältlich.
- Nachteile: kein integriertes Licht, Design eher funktional als sportlich, Standardmodell ohne Rotationsschutz.
Kriterium | Bewertung | Fazit |
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Sicherheit & Schutz | ★★★★☆ | Die robuste In‑Mold‑Bauweise und die MIPS‑Option sorgen für ein gutes Sicherheitsniveau. |
Tragekomfort & Passform | ★★★★★ | Individuell verstellbar dank IAS 3D‑System und weicher X‑fit‑Polsterung; sehr angenehmes Tragegefühl. |
Belüftung | ★★★★☆ | 24 Lüftungskanäle liefern eine hervorragende Kühlung – ideal für Sommer und längere Touren. |
Kask Mojito ³
Beim Kask Mojito ³ verbindet der italienische Hersteller stilvolles Design mit hoher Schutzwirkung. Der Helm ist mit dem Octo Fit‑Retention‑System ausgestattet, dessen 180°‑verstellbares Gestell über einen gummierten Mikro‑Verstellknopf fein justiert wird. Die Blue‑Tech‑Innenpolsterung fühlt sich sehr weich an, nimmt Schweiß schnell auf und lässt sich zum Waschen entfernen. Trotz der aerodynamischen Form bleibt der Mojito ³ mit rund 230 g angenehm leicht. Große Belüftungsöffnungen und interne Kanäle erhöhen den Luftstrom. Kask testet seine Helme nach dem hauseigenen WG11‑Rotationsaufpralltest, der die europäischen Sicherheitsnormen deutlich übertrifft; der Hersteller spricht von einer 48 % höheren Schutzleistung gegenüber dem Vorgängermodell. Ein MIPS‑System gibt es nicht, trotzdem bietet der Mojito eine sehr gute Stoß‑ und Rotationsabsorption. Der Preis ist etwas höher, dafür erhältst du einen stylischen und hochwertigen Helm.
- Vorteile: hoher Sicherheitsstandard (WG11‑Test), geringes Gewicht, angenehme Blue‑Tech‑Polster, präzises Octo‑Fit‑System, gute Belüftung, stilvolles Design mit vielen Farbvarianten.
- Nachteile: relativ teuer, vertikale Einstellung kann sich gelegentlich verstellen, kein separates MIPS‑System.
Kriterium | Bewertung | Fazit |
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Sicherheit & Schutz | ★★★★★ | Übertrifft europäische Sicherheitsnormen deutlich und bietet umfassenden Schutz bei geringem Gewicht. |
Tragekomfort & Passform | ★★★★☆ | Bequeme Polster und fein verstellbares Octo‑Fit‑System sorgen für komfortablen Sitz, kleine Abzüge wegen gelegentlich rutschender Anpassung. |
Belüftung | ★★★★☆ | Große Lüftungsöffnungen bieten effektive Kühlung; aerodynamische Form bleibt dennoch erhalten. |
Giro Fixture MIPS II
Der Giro Fixture MIPS II richtet sich vor allem an Mountainbiker und alle, die einen günstigen, soliden Helm mit breitem Einsatzzweck suchen. Die In‑Mold‑Konstruktion verbindet eine harte Polycarbonat‑Außenschale mit einem EPS‑Kern und bietet zusammen mit dem integrierten MIPS‑System einen guten Schutz auch bei schrägen Aufschlägen. Das Roc Loc Sport‑Anpassungssystem lässt sich mit einer Hand bedienen und passt den Helm in einem weiten Bereich an den Kopf an, die Universal‑Größe erleichtert die Auswahl. 16 Lüftungsöffnungen mit tiefen Kanälen sowie schnell trocknende Innenpolster halten den Kopf angenehm temperiert. Eine abnehmbare Visierblende schützt vor tief stehender Sonne und Ästen. Reflektierende Details erhöhen die Sichtbarkeit im Dunkeln. Mit rund 330 g ist der Helm etwas schwerer als reine Straßenhelme, bietet dafür einen attraktiven Preis und robuste Verarbeitung.
- Vorteile: integriertes MIPS‑System für Rotationsschutz, robustes In‑Mold‑Design, komfortables Roc‑Loc‑Sport‑Fit‑System, gute Belüftung, großes Visier, günstiger Preis.
- Nachteile: Universalgröße passt nicht jedem perfekt, etwas höheres Gewicht, optisch eher MTB‑lastig.
Kriterium | Bewertung | Fazit |
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Sicherheit & Schutz | ★★★★★ | MIPS und stabile In‑Mold‑Konstruktion bieten sehr guten Schutz auch bei schrägen Stürzen. |
Tragekomfort & Passform | ★★★★☆ | Roc‑Loc‑Sport‑System ermöglicht schnelle Anpassung; Universalgröße kann aber nicht jedem Kopf perfekt passen. |
Belüftung | ★★★★☆ | 16 Belüftungsöffnungen mit tiefen Kanälen sorgen für ausreichende Kühlung auf Trail und Straße. |
Abus Hyban 2.0
Der Abus Hyban 2.0 ist ein kompromissloser City‑Helm für den täglichen Einsatz, der eine robuste Hartschalen‑Bauweise mit durchdachten Details kombiniert. Das Gehäuse besteht aus einer spritzgegossenen Außenschale und einem EPS‑Schaumkern, der auch mit häufigem Auf‑ und Absetzen gut zurechtkommt. Auffällig ist das große, hoch montierte LED‑Rücklicht mit 180°‑Sichtbarkeit; zusätzliche Reflektoren erhöhen deine Sichtbarkeit im Stadtverkehr. Für die Belüftung sorgen fünf Lufteinlässe und acht Ausgänge – ausreichend für kurze Fahrten, bei heißen Temperaturen jedoch etwas warm. Ein integriertes Fliegennetz hält Insekten fern. Über den Zoom‑Ace‑Urban‑Verstellring mit fein gerastertem Drehrad lässt sich der Helm präzise anpassen, und dank Ponytail‑Kompatibilität eignet er sich auch für lange Haare. Mit etwa 400 g ist der Hyban 2.0 deutlich schwerer als In‑Mold‑Modelle, dafür sehr robust.
- Vorteile: extrem robuste Hartschale, großes LED‑Rücklicht und Reflektoren, gute Passform dank verstellbarem Ring, Fliegennetz und Ponytail‑Kompatibilität.
- Nachteile: vergleichsweise schwer, geringere Belüftung mit nur 13 Öffnungen, kein MIPS oder vergleichbarer Rotationsschutz, eher klobiges Design.
Kriterium | Bewertung | Fazit |
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Sicherheit & Schutz | ★★★★☆ | Hartschale und LED‑Rücklicht bieten guten Schutz und Sichtbarkeit; kein MIPS, daher leichte Abzüge. |
Tragekomfort & Passform | ★★★☆☆ | Verstellbarer Ring und Ponytail‑Kompatibilität sind praktisch, das hohe Gewicht mindert den Komfort. |
Belüftung | ★★★☆☆ | Ausreichende Belüftung für die Stadt, aber spürbar weniger Luftzirkulation als bei leichteren Helmen. |
Ratgeber: Wissenswertes rund um Fahrradhelme
Warum ein Fahrradhelm unverzichtbar ist
Ein Fahrradhelm absorbiert bei einem Sturz einen Großteil der Aufprallenergie und verteilt sie über eine größere Fläche. Damit reduziert er das Risiko von Schädel‑ und Hirnverletzungen erheblich. Studien zeigen, dass Helme besonders bei schweren Unfällen einen enormen Unterschied machen. Selbst auf kurzen Strecken oder bei moderaten Geschwindigkeiten kann ein Sturz dramatische Folgen haben – schon deshalb solltest du immer einen Helm tragen. Durch modernes Design und leichte Materialien ist ein Helm heute kaum spürbar und stört nicht beim Fahren.
Helmpflicht in Deutschland – was gilt für Fahrräder und E‑Bikes?
Unterschiede zwischen Fahrrad‑ und E‑Bike‑Helmen
Für normale Pedelecs bis 25 km/h reicht ein klassischer Fahrradhelm, solange er der Norm EN 1078 entspricht. Einige Hersteller bieten dennoch spezielle E‑Bike‑Helme an, die stärker ausgelegt sind: Sie haben eine größere Schutzfläche, verstärken vor allem die Schläfen- und Hinterkopfbereiche und verfügen oft über integrierte Visier‑Scheiben gegen Fahrtwind. Für schnelle S‑Pedelecs ist ein Helm nach NTA 8776 vorgeschrieben. Diese Helme sehen meist wie groß dimensionierte Fahrradhelme aus, sind aber strenger getestet, um höhere Stoßenergien aufzunehmen. Wenn du oft mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs bist oder dich besonders sicher fühlen möchtest, ist ein solcher Helm sinnvoll.
Aufbau und Sicherheitsfeatures
Die gängigsten Fahrradhelme bestehen aus einer äußeren Schale und einem inneren Dämpfungskern aus EPS‑Schaum. Bei In‑Mold‑Helmen sind beide Schichten untrennbar miteinander verschäumt; dadurch sind sie leicht und stabil. Hartschalen‑Helme besitzen eine dickere Außenschale, die besonders robust gegenüber Stößen und alltäglicher Abnutzung ist, sind aber schwerer. Moderne Helme bieten zusätzlich Rotationsschutz‑Systeme wie MIPS oder SPIN, die eine Verschiebungsebene zwischen Kopf und Helm schaffen. Bei schrägen Sturzrichtungen reduziert das die Rotationskräfte, die auf das Gehirn wirken. Achte außerdem auf ein CE‑Kennzeichen und die Norm EN 1078; diese bestätigen die Einhaltung europäischer Sicherheitsstandards. Spezielle E‑Bike‑Helme tragen das NTA‑8776‑Siegel.
Die wichtigsten Kaufkriterien
- Passform und Größe: Miss deinen Kopfumfang knapp über den Augenbrauen und wähle einen Helm in der passenden Größenangabe. Der Helm sollte fest sitzen, ohne zu drücken. Moderne Einstellsysteme erlauben die Anpassung in Umfang und Höhe.
- Belüftung: Eine gute Luftzirkulation verhindert Hitzestau. Je mehr und größer die Lüftungsöffnungen, desto besser der Luftfluss. Für sportliche Touren sind 16 oder mehr Öffnungen sinnvoll; in der Stadt reicht oft weniger.
- Gewicht und Komfort: Ein leichter Helm erhöht den Tragekomfort. Achte auf weiche, austauschbare Polster und einen bequemen Verschluss. Wer lange Haare hat, sollte auf Ponytail‑Kompatibilität achten.
- Sichtbarkeit: Helle Farben, Reflektoren und integrierte Lichter erhöhen deine Sichtbarkeit. Vor allem bei Fahrten in der Dämmerung oder im Stadtverkehr ist ein integriertes LED‑Rücklicht praktisch.
- Zusätzliche Features: Abnehmbare Visiere schützen vor Sonne und Regen, Insektengitter halten Mücken fern. Einige Helme haben Halterungen für Action‑Kameras oder Sonnenbrillen.
Tipps für Nutzung und Pflege
Damit dein Helm seine Schutzwirkung entfaltet, muss er korrekt getragen werden: Setz ihn waagerecht auf den Kopf, sodass er die Stirn bedeckt. Die Riemen verlaufen vor und hinter den Ohren und dürfen nicht verdreht sein. Unter dem Kinn sollte nur ein Finger zwischen Riemen und Haut passen. Prüfe regelmäßig den Sitz und passe ihn bei Bedarf an. Reinige den Helm mit mildem Seifenwasser und lass ihn gut trocknen; aggressive Chemikalien können das Material schädigen. Auf keinen Fall solltest du Helme aus zweiter Hand verwenden oder nach einem Unfall weiter benutzen – selbst wenn keine Risse sichtbar sind, kann die Dämpfung beeinträchtigt sein. Experten empfehlen, einen Helm nach fünf Jahren auszutauschen, da UV‑Strahlung und Temperaturwechsel das Material altern lassen. Bewahre ihn trocken und geschützt vor extremer Hitze auf, etwa im Keller oder in der Wohnung.
Fazit
Ein Fahrradhelm ist eine kleine Investition, die große Wirkung haben kann. Unsere Testkandidaten zeigen, dass es für jeden Bedarf passende Modelle gibt – vom leichten Allrounder über den stylischen Rennradhelm bis zum robusten City‑Helm. Überlege dir vor dem Kauf, wo und wie du fährst, welche Extras dir wichtig sind und wie viel Geld du ausgeben möchtest. Achte auf Sicherheitssiegel, eine gute Passform und ausreichend Belüftung. Mit dem richtigen Helm bist du sicherer unterwegs und kannst jede Fahrt entspannt genießen.